Heute ist Equal Care Day

Der Equal Care Day findet in Schaltjahren am 29. Februar statt, sonst am 1. März. Das Datum soll verdeutlichen, dass Sorgearbeit – darunter Haushaltsführung, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen – überwiegend unsichtbar ist. So wie der 29. Februar in der Regel auch.

Außerdem bestehen (Überraschung!) große Unterschiede zwischen den Geschlechtern!

  • Neue Daten vom Statistischen Bundesamt belegen, dass Frauen in Deutschland 2022 im Durchschnitt rund 9 Stunden mehr unbezahlte Arbeit pro Woche geleistet haben als Männer. Der 𝗚𝗲𝗻𝗱𝗲𝗿 𝗖𝗮𝗿𝗲 𝗚𝗮𝗽 entsprach demnach 43,8 Prozent. In der letzten Erhebung 2012/2013 lag der Gender Care Gap noch bei 52,4 Prozent. Die Richtung ist richtig, aber: 𝗗𝗮 𝗴𝗲𝗵𝘁 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝗺𝗲𝗵𝗿!
  • Eine aktuelle Studie von PROGNOS mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) hat ausgerechnet, dass Frauen mit der von ihnen geleisteten Sorgearbeit bei der Kinderbetreuung und der Altenpflege pro Jahr 826 Milliarden Euro verdienen würden – wenn sie für diese unbezahlte Arbeit einen durchschnittlichem Stundenlohn bekommen würden.


Die Einführung der Familienstartzeit steht bevor. Wir planen eine zweiwöchige bezahlte Freistellung für den Partner oder die Partnerin nach der Geburt eines Kindes. Die gilt natürlich auch für Alleinerziehende. Das Elterngeld soll weiterhin ein bewährtes Modell für Familien bleiben.

Zudem unterstützen wir die Länder bei der qualitativen Verbesserung der Kindertagesbetreuung. Für pflegende Angehörige streben wir eine größere Flexibilität in der Zeiteinteilung an. Hierzu werden wir die Gesetze zur Pflegezeit und Familienpflegezeit weiterentwickeln.

Für uns ist klar: Wir wollen eine partnerschaftliche und gerechte Verteilung von unbezahlter und privater Sorgearbeit!