Seit dem 5. Oktober 2022 ist ziemlich viel passiert, was in Deutschland einfach nicht mehr ignoriert werden kann: Erst wurde die Freierstudie von Melissa Farley vorgestellt, die auch feststellt, dass Männer, die Frauen kaufen, gegen Frauen in ihrem Umfeld gewaltbereiter sind. Dann stellte die OSZE fest, Deutschland mache zu wenig gegen Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und zur Eindämmung der Nachfrage. Im Sommer wurde die Untersuchung von Mack/Rommelsfanger vorgestellt, die zum Ergebnis kommt, die deutsche Prostitutionsgesetzgebung verstößt gegen Artikel 1 Grundgesetz. Und vor zwei Wochen beschloss das Europaparlament, Prostitution ist Gewalt an Frauen und empfiehlt den Mitgliedsstaaten die Elemente des Nordischen Modell einzuführen: Sexkaufverbot, Freierbestrafung, Aufklärung, Ausstiegshilfen, Entkriminalisierung der Frauen. Worauf warten wir noch?